Liebe Freunde von "Motte & Co"!

Wenn ich euch jetzt sage, dass ich am 25. Februar 1960 geboren bin, könnt ihr selber ausrechnen, wie alt ich jetzt gerade bin, dazu müsst ihr nicht einmal ein Mathegenie wie MM sein. Wenn ich mir vier Tage mehr Zeit gelassen hätte, wäre ich an einem Schalttag geboren, der nur alle vier Jahre wiederkommt. Und dann hätte ich bis jetzt genauso oft Geburtstag gehabt wie Motte und seine Freunde.

An diesem 25. Februar ist übrigens auch mein Bruder Herbert geboren. Richtig! Wir sind Zwillinge, und zwar eineiige. Wir werden auch heute noch oft verwechselt, aber früher war das sozusagen an der Tagesordnung. In der Schule wurden wir von den meisten erst gar nicht mit dem Vornamen, sondern mit dem Nachnamen angesprochen – „Hallo Renz, wo ist der andere Renz?“, so in dem Stil. Nicht-Zwillinge stellen sich das wahrscheinlich ziemlich schrecklich vor, aber wir fanden das ganz normal. Manchmal kann es natürlich auch richtig nerven, wenn man immer verwechselt wird. Falls du zufällig Zwilling bist, kennst du bestimmt auch solche Geschichten, und darfst sie mir gerne schicken! Ich erinnere mich an alle möglichen Strafen, für die ich gar nichts konnte, weil unser Vater uns nicht auseinanderhalten konnte. Unsere Mutter konnte das dagegen sehr wohl, und unsere Schwester Mechthild genauso. Die war bei unserer Geburt zwei Jahre alt und alles andere als begeistert, gleich zwei kleine Geschwister auf einen Schlag zu bekommen, und dann auch noch Jungs.

Wir sind in einem Dorf aufgewachsen, das in einer Gegend namens Remstal liegt. Den Dialekt, den man dort spricht – Schwäbisch – spreche ich heute noch, obwohl ich jetzt schon mehr als mein halbes Leben in Norddeutschland lebe, genauer in Lübeck. Meine Kinder finden, dass so wie ich kein Mensch redet.

Aus der Kindheit und Jugend der Renz-Zwillinge gibt es nichts Weltbewegendes zu berichten. Wir waren bei den Pfadfindern, als Jugendliche haben wir dann wie verrückt Sport getrieben, Langstreckenlauf. Ich habe es sogar zum deutschen Jugendmeister im 5000 Meter- und im Crosslauf gebracht. Da bin ich selber jetzt noch ganz baff.

Nach dem Abitur habe ich dann aber mit dem Sport aufgehört, es gab jetzt einfach spannendere Dinge. Was für einen Beruf ich wählen wollte, war mir allerdings lange Zeit schleierhaft. Ich bin dann erst einmal nach Paris gezogen, weil ich Französisch so mag. Nach zwei Jahren wusste ich, dass ich gerne Arzt werden würde, und zum Studieren bin ich in Lübeck gelandet. Dort habe ich auch meine Frau Kirsten kennengelernt, mit der ich drei Kinder bekommen habe. Die beiden Großen, Paul und Mirjam, sind schon ausgezogen, nur die „kleine“ Anouk wohnt noch bei uns.

Als ich nach Lübeck kam, wusste ich natürlich noch nicht, dass ich am Ende in einem ganz anderen Beruf landen würde. Ich habe das Medizinstudium zwar abgeschlossen, aber als Arzt habe ich nur kurze Zeit gearbeitet. Nicht, weil ich den Beruf nicht gemocht hätte, ganz im Gegenteil. Aber meine Leidenschaft fürs Bücherschreiben und Büchermachen war größer. Schon als Student habe ich zusammen mit Freunden Bücher für junge Ärzte geschrieben, und nach dem Studium dann einen Verlag geleitet, der Fachbücher für Ärzte und Wissenschaftler herausbrachte.

Irgendwann hatte das Leben als Verleger aber seinen Reiz für mich verloren, und ich habe (wieder) angefangen zu schreiben. Diesmal aber keine Lehrbücher für Ärzte, sondern Sachbücher für „normale“ Menschen.

Und irgendwann war es dann so weit, dass ich meinen ersten Kinderkrimi anpackte - „Auf der Spur der Erpresser“. Wie es dazu gekommen ist, kannst du hier in einer kleinen Geschichte nachlesen. Dass aus dem ersten Kinderkrimi eine ganze Serie geworden ist, weißt du ja schon. Mehr zu meinen anderen Büchern findest du (oder deine Eltern) auf meiner Homepage ulrichrenz.de.


Und hier findest du ein paar Bilder aus meinem Leben …